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LA cause des précurseurs de la civilisation


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Josef Reichholf a découvert que ce n'est pas le pain ou la nourriture qui ont pu faire franchir à des chasseurs cueilleurs le pas de l'agriculture et de la sédentarisation, qui ont eux-même permis la civilisation.

Non, LA raison, c'est la bière.

Pas trouvé d'article en anglais et de toute façon une seule langue au monde peut rendre justice à tant de rigueur scientifique.

Im Anfang war das Bier

Von Matthias Glaubrecht 4. Oktober 2008, 03:12 Uhr

In einem brillanten Parforceritt versucht Josef Reichholf zu erklären, wie der Mensch sesshaft wurde

Hier schreibt ein Bayer! - denkt man, nach spannungsreichem Bogen endlich der Auflösung des Rätsels nahe; und anlässlich des herbstlichen Erscheinungstermins ist man versucht hinzuzusetzen: Hier schreibt der Reichholf das Buch zum Oktoberfest! Freilich: Dass Bier einem Bayern (und das darf man von Josef Reichholf getrost sagen) ganzjährig nicht nur Genuss- sondern beinahe schon Nahrungsmittel ist, gleichsam "flüssiges Brot", weiß man auch ohne bajuwarischen Lokalpatriotismus. Aber taugt das Gerstengebräu auch zur wissenschaftlichen Theorie? Im Ernst: Reichholf ist ein brillantes Buch gelungen, das am Ende die Frage aufwirft, ob die erste Gerste nun als Brot gegessen oder als Bier getrunken wurde.

Am Anfang und von Natur aus war der Mensch ein Nomade, der seit Urzeiten als Jäger und Sammler umherstreift. Mindestens neun Zehntel der Zeit, die es den Homo sapiens gibt, sicherte die Jagd auf Wild und das Sammeln von Beeren, Früchten, Knollen und Nüssen sein Überleben. Dann, vor etwas mehr als 10 000 Jahren wurde er zum sesshaften Bauern. Am Ende der letzten Eiszeit begann mit dem Ackerbau eine neue Ära. Mit der Landwirtschaft schuf der Mensch die Grundlage unserer modernen Zivilisation und wurde, was wir heute sind - ein Stadt- und Kulturwesen. Aus Naturgeschichte wurde Kulturgeschichte. Denn mit der bäuerlichen Lebensweise kam es zu einem demografischen Wandel, der veränderte Sozialstrukturen brachte; die ersten Ansiedlungen führten zu städtischen Gemeinschaften. Eine der frühesten zivilisatorischen Stätte ist Catal Hüyük in der Türkei, eine verwinkelte Großsiedlung aus Lehmziegeln für schätzungsweise 10 000 Menschen. Dort im Vorderen Orient haben demnach nomadisierende Jäger- und Sammler-Gruppen begonnen, wilde Pflanzen anzubauen, junge Wildtiere zu zähmen, sesshaft zu werden und die ersten Siedlungen zu bauen.

Die zukunftsträchtige enge Verbindung von Ackerbau und Stadtkultur, aus der später im Zweitstromland zwischen Euphrat und Tigris die ersten Hochkulturen hervorgingen, hat einen Namen: Neolithische Revolution. An drei weit auseinander liegenden Regionen entwickelte sich die Landwirtschaft: neben der Region des "fruchtbaren Halbmonds" zwischen dem unteren Niltal und Mesopotamien später auch in Flusstälern Chinas und in Mittelamerika.

Wie der Mensch einst überhaupt aufs Korn kam, wird bei Reichholf zur Ausgangsfrage. Seiner Ansicht nach gibt es bisher keine plausible Erklärung für den neuen Lebensstil. Denn den ersten Ackerbauern fehlten die Anfangsvorteile. Er rechnet vor, dass die Erträge der ersten genutzten Wildgräser anfangs viel zu gering gewesen sein dürften. Auch durfte das Saatgut nicht angetastet werden, selbst wenn die Menschen hungrig waren; und die Äcker zu bestellen bedeutete harte Arbeit. Zwar mögen auch Jagen und Sammeln im wahren Menschenleben weniger paradiesisch gewesen sein als in unseren Vorstellungen; aber es war immerhin so erfolgreich, dass es unsere Gattung über Jahrmillionen in Afrika ernährte - und letztlich sogar erfolgreich den Rest der Erde besiedeln ließ. Was hatte dagegen der Ackerbau zu bieten? Auch hier hilft uns die Biologie, meint der Naturhistoriker. Von Haus aus ist Reichholf, der im Hauptberuf als Kurator für Säugetiere und Vögel an der Zoologischen Staatssammlung in München arbeitet, Ökologe und Evolutionsbiologe. Als solcher weiß er, dass die Natur nicht gleichsam wegen Umbau schließt, wenn etwas Neues in die Welt kommt; vielmehr müssen evolutive Innovationen unmittelbar Anfangsvorteile gewähren. Oft genug spielt dabei ein Funktionswechsel die ausschlaggebende Rolle. Derart gerüstet macht sich Reichholf in seinem neuen Buch auf zu einem Parforceritt durch unsere Naturgeschichte. Mit seiner Hilfe belegt Reichholf, dass nicht allein die äußeren Umstände - etwa Klimaschwankungen am Ende der letzten Eiszeit oder gar fehlendes Wild - für die Anfänge des Ackerbaus verantwortlich sein können. Vielmehr fahndet er nach typisch menschlichen Eigenheiten, die jenen Anfangsvorteil gewährten und der uns sesshaft werden ließ.

Manches mag man nicht recht glauben, doch die Kernthese, die sich allmählich in Reichholfs Argumentationskette herausschält, hat etwas Bestechendes. Einmal als eiszeitlicher Jäger auf Fleisch abonniert, konnten Beeren und andere Pflanzen kaum ausreichend Ersatz bieten. Diese taugten stets nur als Zukost, nie als Grundnahrungsmittel, schon gar nicht in jenen Regionen, in denen der Ackerbau nachweislich erfunden wurde. Auch weist Reichholf zu Recht darauf hin, dass nicht schwindende Wildbestände am Ende der Eiszeit die Menschen nach Alternativen suchen ließen oder sie sich gar des Hundes als Jagdgehilfen bedienten. Erstens sorgte feuchteres Klima seit etwa 14 000 Jahren vor unserer Zeit für reiches Wildleben, zweitens dürfte der Hund bereits vor 30 000 Jahren zum Begleiter des Menschen geworden sein. Nicht Mangel und Not führte mithin zur Verhausschweinung, sondern Überschüsse und reichlich Nahrung.

Wenn Reichholf die Fakten elegant zusammenführt, wird die Lektüre seines Buches zum Leckerbissen. Am Ende überrascht er uns dann mit einem Genuss, der süchtig macht nach mehr. Ausgehend von einer Vielzahl diverser Beobachtungen - etwa dass die älteste Getreidepflanze nicht der später Brot liefernde Weizen, sondern die hauptsächlich zu Bier gebraute Gerste ist, und dass jene Völker, die aus Gerste hergestelltes Brot als Grundnahrungsmittel verwenden, auch am besten Alkohol vertragen - ausgehend davon wagt Reichholf seine These: Das Bier stand am Anfang der Kultivierung der ersten Wildgräser und die Versammlung zwecks gemeinsamen Festmahls begründete letztlich den Beginn unserer gesamten Kultur.

Tatsächlich klafft eine Lücke zwischen dem Nachweis der ersten genutzten Getreidearten - angefangen bei der Gerste (vor 12 500 Jahren) vor Weizen (9800) und Roggen (8600) - und dem Auftreten von Brot, das sich erst seit 6500 Jahren nachweisen lässt. So waren die Erträge etwa der Gerste anfangs zwar viel zu gering, um einen evolutiven Anfangsvorteil als Fleischersatz zu bieten; doch lieferte die mit Pilzen zur Gärung gebrachte Gerste eben nicht Brotteig sondern Bierbrei - und der berauscht. Bier war kein Nahrungsersatz, wenn Fleisch in schlechten Zeiten fehlte, sondern im Gegenteil ein Genussmittel, das man sich leisten konnte, als die Zeiten gut waren. Das waren sie am Beginn des Ackerbaus.

Dass Drogen und andere Rauschmittel aus der Natur des Menschen kaum wegzudenken sind, weiß jeder, die die allgegenwärtigen Probleme mit Süchtigen sieht. "Keine menschliche Kraft war und ist offenbar frei von Anregungs- und Suchtmitteln. Am umfangreichsten bedient man sich ihrer gemeinsam in der Gruppe, insbesondere bei Festen", so Reichholf. Womit wir am Schluss wieder beim Oktoberfest wären.

Josef H. Reichholf: Warum die Menschen sesshaft wurden.

S. Fischer, Frankfurt/M. 308 S., 19,90 Euro.

http://www.welt.de/welt_print/article25278…r-das-Bier.html

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Josef Reichholf a découvert que ce n'est pas le pain ou la nourriture qui ont pu faire franchir à des chasseurs cueilleurs le pas de l'agriculture et de la sédentarisation, qui ont eux-même permis la civilisation.

Non, LA raison, c'est la bière.

Pas trouvé d'article en anglais et de toute façon une seule langue au monde peut rendre justice à tant de rigueur scientifique.

c'est peut-être vrais que dans cette région du monde :icon_up:

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